(R)Evolution (Drama)

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Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert von Yael Ronen und Dimitrij Schaad.

Handlung

Wie wäre es, wenn unser Kühlschrank freundlich, aber unerbittlich sich weigerte, die Tür zu öffnen, weil das Smart-Klo einen zu hohen Kalorienumsatz meldet? Wie wäre es, wenn die Krankenversicherung das nächste Baby nur versichern würde, wenn im Labor die genetischen Anlagen der Eltern in den Bereichen Lebenserwartung und Depressionsanfälligkeit erheblich verbessert werden? Und wie wäre es, wenn wir erführen, dass unser Partner fremdgeht mit einem Roboter?

Dystopien sind selten komisch, ihre Tonart meist düster bis tragisch. In (R)Evolution (2020) stimmen Yael Ronen und Dimitrij Schaad ein anderes Lied an. Ihre von Yuval Noah Hararis Bestseller Homo Deus inspirierte schwarzhumorige Komödie über die Welt in zwanzig Jahren zeigt, wie sich fünf Zeitgenossen verheddern im Netz des digitalen Metaversums – begleitet stets und nie aus den Augen gelassen von Zeitgenosse Nummer sechs, „Alecto“, dem digitalen Assistenzwesen.

Inszenierungen

Theater Krefeld Mönchengladbach

Besetzung

  • René: Cornelius Gebert
  • Dr. Stefan Frank / Alecto: David Kösters
  • Lana / Alecto: Helena Grossmann
  • Tatjana / Alecto: Eva Spott
  • Richard "Ricky" Martin / Alecto: Nicolas Schwarzbürger

Aufführungen

  • Premiere Theater Mönchengladbach am 3. Februar 2023.
  • Theater Krefeld in der Spielzeit 2023/2024.

Presse

„Gruselig, aber auch ziemlich komisch: In dieser kuriosen Kontrastspannung präsentiert sich das Schauspiel „(R)evolution“. (…) Gelacht wird tatsächlich oft in diesen 85 Spielminuten, das war dem Regisseur Christoph Roos erkennbar wichtig. Dazu tragen auch die frischen, quicklebendigen, gern in rasantem Schnellsprech präsentierten Dialoge bei. Alle fünf Darstellenden, darunter Eva Spott als erste Alecto des Abends, leisten in ihren Rollen hoch Anerkennenswertes, ja Großartiges. Besonders das ausdrucksreiche Spiel des 25-jährigen Newcomers im Ensemble, Nicolas Schwarzbürger, in der simulierten Verhörszene mit Eva Spott als Tatjana verdient größten Respekt!“[1]

„Fünf Charaktere hangeln sich im wahren Wortsinn durch diese „Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert“, wie das Stück im Untertitel heißt. Hauptelement der Bühne ist nämlich ein großes Klettergerüst, das vom Umriss eines Gehirns eingerahmt wird. (…) Das Gerüst sieht mit einer Projektion dahinter manchmal aus wie das Labyrinth des Computerspiel-Klassikers Pac-Man, und Markus Jansen hat seine Musik mit lauter Klängen aus der Frühzeit der elektronischen Musik ausgestattet. (…) Aber der Text ist sehr witzig geschrieben, die Pointendichte ist hoch, und das gut aufgelegte Ensemble agiert schlagfertig und schnell, nur an wenigen Stellen etwas zu überdreht. Man kann oft schmunzeln über diese Wiedergänger aus einer Zukunft, die einem nicht so weit entfernt scheint.“[2]

„Der neue und direkt vom Ensemble gewählte Schauspieldirektor Christoph Roos hat die satirische Szenencollage nun am Theater Krefeld-Mönchengladbach inszeniert. (…) Die Schauspieler:innen sprechen das Publikum zu Beginn der Aufführung direkt an. Sie verweisen auf technisch aufgepeppte Sitze, die alle Reaktionen – jeden Lacher, jedes Zucken – erfassen und eine App, die einem später das passende Stück empfiehlt. Wenn eine Frau gerade von ihrem Mann verlassen wurde, wäre zum Beispiel die „Medea“ passend. Gekicher im Saal, Zufriedenheit auf der Bühne. Die Pointe hat den Test bestanden und bleibt drin. (…) Das fünfköpfige Ensemble tänzelt mit großer Spielfreude auf dem schmalen Grat zwischen Horror und Humor. Die Bühne zeigt ein futuristisches Gerüst, vor dem rote Klötzchen auf dem Boden liegen. Einer trägt einen engen weißen Anzug zu weißer Perücke, auch andere, buntere Kostüme erinnern an Science-Fiction-Filme der leicht abgedrehten Art.(…) “[3]

„Das Stück bietet einen mitreißenden Blick in die Zukunft voller komischer und bittersüßer Momente, die Zuschauer immer wieder zum Nachdenken anregen. Schöne neue Welt – Aldous Huxley lässt grüßen. Das eineinhalbstündige Schauspiel feierte jetzt im Theater Mönchengladbach Premiere – die Zuschauer waren begeistert und lohnten es mit tosendem Applaus und einem lauten Pfeifkonzert. […] „Revolution“ spielt im Jahre 2043 und führt in kuriosen bis absurden Szenen die technisierte, durch künstliche Intelligenz manipulierte Welt in 20 Jahren vor. […]“[4]

„Ein smarter Spaß am Theater Mönchengladbach […] (R)Evolution strotzt vor witzigen Wortspielen, skurrilen Gags und überzeichneten Figuren. […] Das Publikum unterhält sich vorzüglich bei diesem 90 Minuten kurzen Feuerwerk. So lustig kann der Untergang des Abendlandes sein. Außergewöhnlich begeisterter Beifall.“[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Zukunft wird düster – darüber kann man auch lachen. Rheinische Post, Krefeld, 18. September 2023.
  2. Die digitalen Daten übernehmen. Westdeutsche Zeitung, Krefeld, 18. September 2023.
  3. Große Spielfreude auf dem schmalen Grat zwischen Horror und Humor. Theater der Zeit, 15. Februar 2023
  4. Mitreißender Blick in die Zukunft, Rheinische Post, Mönchengladbach, 6. Februar 2023.
  5. Ein smarter Spaß. Aachener Zeitung, 6. Februar 2023