Gert Zech

Gert Zech (* 10. Januar 1941 im Saarland; † 10. Januar 2022 in Heidelberg (?)) war ein deutscher Astronom und langjähriges Mitglied des Science Fiction-Fandoms.
Leben und Schaffen
Gert Zech wurde 1941 im Saarland geboren und trat bereits 1956 in den (für ihn damals noch ausländischen) Science Fiction Club Deutschland ein. 1958 gründete er die SF Gruppe Saar, war mit Walter Kirsch erster Herausgeber von deren Fanzine Future und organisierte im selben Jahr den ersten saarländischen Minicon.[1]
Nach dem Schulabschluss zog Zech nach Heidelberg und begann an der dortigen Universität ein Studium der Astronomie. 1968 reichte er erfolgreich seine Dissertation mit dem Titel Die Massenbestimmung des Systems Erde - Mond aus Beobachtungen des Eros nach der dynamischen Methode ein.[2]
Bereits seit 1967 war er am
Astronomischen Rechen-Institut (ARI) Heidelberg angestellt. Hier arbeitete er über Jahrzehnte in der astronomischen Forschung. Das Portal researchgate.net listet 218 Publikationen mit Zechs Beteiligung.[3] Zeitweise war er auch Mitherausgeber des Journals Astronomy and Astrophysics Abstracts. Als er 2003 die Erlaubnis erhielt, den Asteroiden 15265 zu benennen, wählte er den Namen
(15265) Ernsting, in Ahnlehnung an Walter Ernsting. Nach Zech selbst ist ebenfalls ein Asteroid benannt,
(2623) Zech. Bis mindestens 2005 war Zech wissenschaftlicher Angesteller am ARI.[4]
1968 wurde Gert Zech als Nachfolger von Waldemar Kumming erster Vorsitzender des Science Fiction Clubs Deutschland. Seine Amtszeit fiel in die konfliktreiche Phase der starken Politisierung des SFCD. Speziell von Seiten des linken Lagers war er massiven Anfeindungen ausgesetzt und galt als Vertreter des „SFCD-Establishments“. Der Slogan Zech muss wech wurde von Seiten seiner Gegner häufig gegen ihn verwendet. Da in diese Phase auch Zechs Familiengründung und Berufseinstieg fielen, gab er den Vorstandsposten bereits 1969 wieder auf.[1] Sein Nachfolger wurde Heinz-Jürgen Ehrig, dessen Amtszeit ebenso kurz blieb.
Nach seinem Ausscheiden aus dem SFCD-Vorstand nahm Zechs Engagement im Fandom deutlich ab; wirklich zurück zog er sich jedoch nie. Er war regelmäßiger Con-Besucher und hielt den Kontakt mit ehemaligen Weggefährten. Zeitweise war er auch im Vorstand des baden-württembergischen Vereins Pro Atari Computer Club (PAC), einem Fanclub für Atari-Heimcomputer.[5]
Bis kurz vor seinem Tod besuchte Zech einschlägige Cons. Zuletzt plante er eine Teilnahme am Oldiecon 2021, musste diese jedoch aus gesundheitlichen Gründen absagen. Gert Zech verstarb am 10. Januar 2022.
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Hans-Ulrich Böttcher: Dr. Gert Zech 1941 – 2022. In: Andromeda Nachrichten Nr. 278, September 2022, S. 7-9.
- ↑ Dissertation auf heiBIB
- ↑ Wissenschaftliche Publikationen von Gert Zech auf researchgate.net
- ↑ Mitarbeiterliste des ARI im Jahr 2005
- ↑ Der Pro Atari Club über sich